Neunzig Minuten lang hätte man eine Stecknadel fallen hören. Als aber die letzten Töne des Schlussliedes verklungen waren, erhoben sich die mehr als dreihundert Besucherinnen und Besucher in der vollbesetzten Unteregger Pfarrkirche St. Martin von ihren Sitzen und spendeten in der vom Kerzenlicht überfluteten Adventsnacht langanhaltenden Beifall. Ein unvergesslicher Augenblick, der sich tags darauf sogar wiederholte, als ich im Zusammenwirken mit dem großartigen Chor Insomnia meine mundartliche Weihnachtsgeschichte En seller Nacht noch einmal in der ebenfalls bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrkirche St. Jakobus zu Mindelau zu Gehör bringen durfte.
Die allseits geäußerte Begeisterung über Abende, die in unseren Gästen offenbar eine Saite zum Klingen und ein Leuchten in die Augen gebracht haben, ist überwältigend – von Gänsehaut war die Rede, von einem verloren geglaubten Weihnachtsgefühl, von tiefer Berührtheit. Das geht unter die Haut, das gräbt sich ein, das vergisst man so schnell nicht.
Mein herzlicher Dank geht an Monika Denk, Christine Denk, Claudia Hörmann, Nicole Huber, Sabine Fleschhut und Monika Müller vom Chor Insomnia, deren Gesang das Herz der Menschen erreichte und tief berührte, an Selina Huber und Amelie Kraus, die Insomnia klanglich unterstützten, an all die fleißigen Hände, die das Kirchendunkel in ein Lichtermeer verwandelten, und an unsere Besucherinnen und Besucher, die nicht nur warmherzigen Beifall spendeten, sondern auch einen bemerkenswerten Betrag, den wir an zwei Familien, deren Kinder das Schicksal in gesundheitliche Bedrängnis gebracht hat, weiterreichen dürfen.
En seller Nacht – eine musikalische Lesung, ein mundartliches Konzert, eine Wohltat für Geist und Seele.