… errang die deutschen Fußball-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel. Man hat beinahe noch jeden Schritt vor Augen, den man an diesem denkwürdigen Tag tat, kennt mit geschlossenen Augen den Spielzug auswendig, als sich Rainer Bonhof über rechts kraftvoll durchsetzte und flach auf Gerd Müller hereingab …
… erinnern aber möchte ich daran, dass sich heuer auch die überlegene 1974er Zweitligameisterschaft des ESV Kaufbeuren zum fünfzigsten Mal jährt. Eine überragende Mannschaft spielte seinerzeit die hochrangige Konkurrenz in Grund und Boden. Mit 57:15 Punkten und 216:83 Toren ließ man den Mannheimer ERC, den EC Deilinghofen, den EV Rosenheim und den DSC Kaiserberg deutlich hinter sich und stieg hochverdient in die Bundesliga auf.
Die alten Hasen unter den Kaufbeurer Eishockeyfreunden bewahren bestimmt ganz persönliche Erinnerungen an jene Tage im Gedächtnis … vielleicht an die wehende Mähne und den krachenden Schlagschuss des kanadischen Torjägers Bobby Riess … an die Falten des unvergessenen Kapitäns Georg „Joe“ Scholz … an den jungen Erich Weishaupt, der mit Routinier Hans Kerpf das Tor hütete … an den Sturm aus Georg „Tschorre“ Riederer, Rudi Uhrle und Gerhard „Luggi“ Schuster … an den läuferisch überragenden Manfred Hubner und den mittlerweile verteidigenden Alfred Lutzenberger, die in den Sechzigern mit Wolfgang Boos den legendären Fohlensturm gebildet hatten … an die dicke Hornbrille des Siegfried Kasperowski … an Pit und Holger Ustorf …
Das Kaufbeurer Meisterteam des Jahres 1974, aus dem längst nicht mehr alle unter uns weilen: Hans Kerpf, Erich Weishaupt * Manfred Wiesner, Chris Emeno, Franz Klöbel, Alfred Lutzenberger, Peter Ustorf, Holger Ustorf * Bob Riess, Georg Scholz, Manfred Hubner, Georg Riederer, Rudi Uhrle, Gerhard Schuster, Heinz Seip, Jürgen Hadraschek, Siegfried Kasperowski, Fritz Füller, Walter Birk.
Fünfzig Jahre ist das her … Grund genug, mal wieder an die alten Recken zu denken.